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Das Wörterbuch zum Thema Krebs – Fachbegriffe verständlich erklärt

Diagnose Krebs. Unter diesem Begriff können sich die meisten Menschen zwar etwas vorstellen, die Komplexität dieser Erkrankung kann jedoch oft überwältigend sein. Allein die zahlreichen Fremdwörter, die im Zusammenhang mit Krebs genutzt werden, können viele Fragen aufwerfen.

Dieses Wörterbuch soll Ihnen helfen, diese Fragen zu klären. Mit Hilfe von patientengerechten Erklärungen, soll es Sie und Ihre Angehörige während den Untersuchungen und der Behandlung unterstützen.

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A

Active Surveillance (zu Deutsch: aktive Überwachung) ist eine Behandlungsstrategie. Sie beruht auf einer engmaschigen Überwachung des Gesundheitszustands einer Patient:in. Eine Behandlung findet erst dann statt, wenn sich die Erkrankung der Patient:in verschlechtert oder der/die Patient:in eine Therapie wünscht.

Diese Behandlungsstrategie kann bei sehr langsam fortschreitenden Tumorerkrankungen angewendet werden, sodass bei einer Verschlechterung eine Behandlung mit kurativer Absicht angewendet werden kann.

Abzugrenzen ist die Behandlungsstrategie der Active Surveillance von der Behandlungsstrategie des Watchful Waiting (zu Deutsch: beobachtendes Abwarten). Hierbei erfolgt keine engmaschige klinische Überwachung, weshalb diese Behandlungsstrategie vor allem bei älteren Patient:innen eingesetzt wird.

Das Immunsystem besteht aus einer angeborenen und einer adaptiven (erworbenen) Abwehr, beide Systeme bestehen aus einer Vielzahl von Zellen. Das adaptive Immunsystem bekämpft Viren, Bakterien, Pilze oder kranke Zellen, indem es beispielsweise Antikörper bildet, die genau auf die jeweilige Gefahr zugeschnitten sind. Dafür verantwortlich sind die sogenannten B-Zellen (B-Lymphozyten), die aus den weißen Blutzellen entstehen. Bestimme spezialisierten Lymphozyten des adaptiven (erworbenen) Immunsystems können sich ein Leben lang an Keime (bzw. deren Antigene) erinnern, die sie kennen. Das soll eine erneute Ansteckung durch denselben Erreger verhindern.

Das adaptive Immunsystem bildet im Laufe des Lebens eine Art „Bibliothek“ von Lymphozyten. So weiß der Körper genau, wie er auf wiederkehrende Gefahren reagieren soll.

An bestimmten Krankheiten, wie zum Beispiel Masern, kann man daher nur einmal im Leben erkranken. Man spricht dann von „Immunität“. Dieses Prinzip wird auch bei der Impfung genutzt.

Unter einem Adenokarzinom versteht man Krebs des drüsenbildenden Gewebes.

Diese Karzinome können an verschiedenen Körperstellen auftreten. Besonders bekannt sind die Adenokarzinome des Magens oder der Lunge.

Adjuvant bedeutet „unterstützend“ oder „ergänzend“.

In der Krebsbehandlung versteht man unter einer adjuvanten Therapie meist Behandlungsansätze, die nach der vollständigen Entfernung eines Tumors angewendet werden. Sie sollen das Risiko einer Rückkehr der Krebserkrankung (Rezidiv) oder Verbreitung (Metastasierung) verringern.

Die adjuvante Therapie wird unter anderem beim malignen Melanom (Schwarzer Hautkrebs) angewendet.

Die Aktinische Keratose ist eine Vorstufe des Plattenepithelkarzinoms und tritt an Körperstellen auf, die häufig der UV-Strahlung ausgesetzt sind. Das sind beispielsweise der Handrücken oder Bereiche im Gesicht wie die Stirn, die Nase oder die Unterlippe. Bei der betroffenen Hautstelle tritt meistens eine Rötung auf, dessen Oberfläche sich wie feines Sandpapier anfühlt. Die aktinische Keratose selbst ist nicht bösartig, kann sich aber zu einem Plattenepithelkarzinom entwickeln. Daher ist eine Behandlung im Vorstadium sinnvoll.

Die Anamnese beschreibt die Krankheitsvorgeschichte einer Patientin oder eines Patienten. Sie umfasst sowohl aktuelle Beschwerden als auch die gesundheitliche Vorgeschichte, Vorerkrankungen in der Familie und weitere Informationen, welche für den Therapieverlauf von Bedeutung sein können. Die entsprechende Befragung durch den Arzt oder die Ärztin oder das medizinische Fachpersonal wird ebenfalls Anamnese genannt.

Das angeborene Immunsystem ist der erste Schutz gegen fremde, möglicherweise gefährliche Krankheitskeime, die in unseren Körper eindringen. Es bekämpft z.B. mit seinen Granulozyten und Makrophagen verschiedene Krankheitserreger und Infektionen.

Damit man nicht mehrfach an einem Erreger erkrankt, entwickelt der Körper im Laufe des Lebens das sogenannte adaptive oder erworbene Immunsystem. Dieses kann sich an die bereits bekannten Antigene „erinnern“ und sie sofort bekämpfen.

Antigene sind bestimmte Strukturen auf Zelloberflächen, zum Beispiel von Krankheitserregern wie Bakterien ober Pilzen, an die sich Antikörper binden.
Das Immunsystem erkennt diese Antigene. Seine B-Zellen bilden daraufhin Antikörper, die genau zu diesen Antigenen passen und die schädliche Zelle bekämpfen.
Um eine erneute Ansteckung zu vermeiden, ist der Körper in der Lage, sich an Antigene zu „erinnern“. Das adaptive Immunsystem merkt sich die passende Immunantwort.

Bei Krebs können Antigene aber auch im eignen Körper entstehen. Krebszellen bilden Tumorantigene, sogenannte tumorassoziierte Antigene (TAA) auf ihrer Oberfläche. Manche Krebszellen haben jedoch Strategien entwickelt, sich vor dem Immunsystem zu verstecken. Sie zeigen keine Antigene auf ihrer Oberfläche oder lassen sie als ungefährlich erscheinen.

Diese Art von Krebszellen kann unter Umständen mit einer immunonkologischen Therapie bekämpft werden.

Bei der Krebsbehandlung mit Antikörpern, handelt es sich meist nicht um die körpereigenen Antikörper des Immunsystems, sondern um künstlich hergestellte Eiweißmoleküle.

Diese Antikörper sind in der Krebsmedizin speziell für die Bekämpfung der Krebserkrankung zugeschnitten. Sie besitzen bestimmte Eigenschaften, die beispielsweise in die Wachstumsprozesse der Krebszelle eingreifen oder die Zelle sogar ganz zerstören.

Man spricht bei dieser Therapieform teilweise auch von zielgerichteten Therapien.

B

B-Lymphozyten, oder auch vereinfacht B-Zellen genannt, sind ein wichtiger Teil des Immunsystems und gehören zu den weißen Blutzellen. Sie werden im Knochenmark gebildet und befinden sich anschließend überwiegend in der Milz und in den Lymphknoten. B-Zellen bilden spezifische Antikörper, die fremde Strukturen (Antigene) erkennen können.

B-Zellen spielen eine grundlegende Rolle für das sogenannte erworbene Immunsystem.

Biomarker sind bestimmte biologische Merkmale, die auf bestimmte Prozesse und Krankheiten hinweisen können.

Sie spielen eine bedeutende Rolle in der personalisierten Krebsmedizin. Durch diese Biomarker kann festgestellt werden, welche Eigenschaften eine Krebszelle besitzt. Daraus können Rückschlüsse gezogen werden, welche Art von Behandlung erfolgreich sein könnte. Besitzt eine Krebszelle beispielsweise bestimmte Rezeptoren, können manche Krebstherapien genau diese ansprechen und den Tumor so zerstören.

Biomarker können unter anderem bei zielgerichteten und immunonkologischen Therapien wichtig sein.

Bei einer Biopsie wird Gewebe entnommen.

Diese Gewebeproben werden anschließend durch eine:n Patholog:in unter dem Mikroskop histologisch untersucht. Dabei kann er/sie die besondere Beschaffenheit einzelner Zellen betrachten und so zum Beispiel bösartig veränderte Zellen erkennen.

Die Biopsie kann in manchen Fällen bereits während einer anderen Untersuchung stattfinden. Soll zum Beispiel eine Gewebeprobe aus der Lunge entnommen werden, kann das möglicherweise mit einer Bronchoskopie verbunden werden.

Eine Blutstammzelltransplantation kann bei manchen Arten von Krebs als Behandlung angewendet werden.

Was sind Blutstammzellen?
Blutstammzellen befinden sich im Knochenmark und entwickeln sich zu weißen und roten Blutzellen. Blutkrebs oder besonders hoch dosierte Behandlungen anderer Krebsarten können Blutstammzellen stark beschädigen. Patient:innen sind dann häufig auf eine Blutstammzell-Transplantation angewiesen.
Dafür können entweder eigene Stammzellen verwendet werden, die zuvor abgenommen wurden, oder es werden Blutstammzellen von einem geeigneten Spender transplantiert.

Was erwartet Patient:innen?
Vor der Blutstammzelltransplantation erhalten die Patient:innen eine Hochdosistherapie, auch Konditionierungstherapie genannt. Dadurch sollen möglichst alle Tumorzellen im Körper zerstört werden. Diese Behandlung schaltet zusätzlich das körpereigene Abwehrsystem der Patient:innen aus, damit der Körper die transplantierten Spenderstammzellen nicht abstößt.
Danach erhalten Patient:innen die zuvor gewonnenen eigenen oder fremden Blutstammzellen über eine kurze Infusion oder eine Spritze. Der Patient:in wird dabei jederzeit betreut. Die neu herangereiften Blutstammzellen wandern innerhalb weniger Tage ins Knochenmark und beginnen dort neue Blutzellen zu bilden. Nach zwei bis vier Wochen zeigt sich, ob die übertragenen Blutstammzellen ausreichend neue Blutzellen bilden.

Medizinisches Fachpersonal entnimmt einer Frau Blut, die auf einem medizinischen Stuhl liegt. Die Frau lächelt, und der Fokus liegt auf der Nadel in ihrem Arm.

Blutstammzellen können z.B. entweder aus dem Knochenmark oder dem Blut gewonnen werden. Für die Entnahme aus dem Knochenmark werden dem Spender unter Vollnarkose Stammzellen aus dem Beckenknochen entfernt. Dafür ist ein Krankenhausaufenthalt notwendig. Für die periphere Stammzelltransplantation muss der Spender über mehrere Tage mit einem Wachstumsfaktor behandelt werden, damit möglichst viele Blutstammzellen aus dem Knochenmark ins Blut wandern. Die Entnahme dauert zwei bis vier Stunden und kann ambulant durchgeführt werden. Spender verspüren dabei oft ein vorrübergehendes Kribbeln.

Ein Tumor ist eine Ansammlung aus körpereigenen Zellen, die sich unkontrolliert vermehren und so eine Geschwulst in Gewebe oder Organen bilden. Dabei wird meist zwischen sogenannten „gutartigen“ oder „bösartigen“ Tumoren unterschieden.
Bösartige oder maligne Tumoren sind das, was wir umgangssprachlich unter Krebs verstehen. Bei einem solchem Tumor vermehren sich die Zellen ungebremst und können so gesundes Gewebe verdrängen oder in benachbarte Organe oder Gewebe eindringen. In einigen Fällen können sich Zellen vom Tumor ablösen, sich über die Blutgefäße oder das Lymphsystem im Körper ausbreiten und an anderen Stellen neue Tumoren bilden. Man spricht bei diesen Tochtergeschwülsten von Metastasen.
Mehr über die Entstehung von Tumoren erfahren Sie in unserem Artikel Krebs: Was nun? 

Das Brustfell, auch Pleura genannt, kleidet die Brusthöhle aus und besteht aus zwei Häuten:

Rippenfell: auf der Brustkorbwand
Lungenfell: direkt auf der Lunge

Dazwischen befindet sich ein dünner Flüssigkeitsfilm.

Bei Entzündungen oder Tumoren in diesem Bereich kommt es im Pleuraspalt zu einer vermehrten Flüssigkeitsansammlung, dem sogenannten Pleuraerguss.

Da das unter anderem zu Atemproblemen führen kann, wird diese Flüssigkeit meist abgesaugt. Diese sogenannte Pleurapunktion kann auch als Untersuchung bei Verdacht auf Lungenkrebs zum Einsatz kommen.

Grafische Darstellung der Lunge und ihrer Umgebung

C

Immun-Checkpoints sind Kontrollpunkte in Zellen, die bestimmte Vorgänge in unserem Körper kontrollieren. 

Bei T-Zellen, den Wächterzellen unseres Immunsystems, gibt es Checkpoints, die eine überschießende Reaktion des Immunsystems verhindern sollen. So soll vermieden werden, dass auch gesundes Gewebe vom Immunsystem angegriffen wird. Doch auch manche Tumorzellen können sich dieses Sicherheitssystem zu Nutze machen und so den Angriff durch das Immunsystem verhindern.
Hier setzt eine Form der immunonkologischen Behandlung an. Immun-Checkpoint-Hemmer oder auch Checkpoint-Inhibitoren sind Antikörper, die diesen Checkpoint blockieren. Das Immunsystem kann so nicht mehr von der Krebszelle „ausgeschaltet“ werden und die T-Zellen können den Tumor wieder bekämpfen.

Wie wird die Behandlung durchgeführt?
Die Antikörper werden über eine Vene als Infusion verabreicht. In welchen Abständen und über welchen Zeitraum die Behandlung durchgeführt wird, ist oft abhängig von Medikament und Krebsart. Manchmal bekommen Patient:innen auch eine Kombination von mehreren Checkpoint-Hemmern oder eine Kombination mit anderen onkologischen Therapieformen wie beispielsweise einer Chemotherapie.
Erfahren Sie mehr über die verschiedenen Ansätze der immunonkologischen Therapie in unserem Artikel Immunonkologische Therapie.

In der Illustration sind Antikörper dargestellt, die die Checkpoints der T-Zelle blockieren. Dadurch sollen Krebszellen die Reaktion des Immunsystems weniger stark verhindern können.

Eine Chemotherapie zielt auf Zellen ab, die sich besonders schnell teilen. Die dabei eingesetzten Medikamente (Zytostatika) verteilen sich durch den Blutkreislauf im ganzen Körper und stoppen die schnelle Zellteilung.

Wie läuft die Chemotherapie ab?
Patient:innen bekommen die Medikamente in mehreren Einheiten (Zyklen). Zwischen jedem Zyklus gibt es eine Pause von etwa zwei bis drei Wochen. In dieser Pause können sich die gesunden Körperzellen von der Behandlung erholen.

Die Medikamente werden als Tabletten, mit einer Spritze oder über einen Tropf (Infusion) verabreicht. In manchen Fällen wird über längeren Zeitraum ein Zugang (Katheter) gelegt, über den die Patient:innen die Zytostatika erhalten können.

Krebspatientin mit Kopftuch

Bei der Computertomographie – kurz CT – werden mit Hilfe von Röntgenstrahlen zahlreiche Bilder vom Körperinneren gemacht. Die einzelnen Bilder zeigen jeweils einen Querschnitt des Körpers. So können die Organe und ihre Lage zueinander genau betrachtet und Veränderungen entdeckt werden.
Die Ärztin oder der Arzt kann auf diesen Bildern zum Beispiel erkennen, ob Tumoren an den Organen auftreten, wo genau sie sich befinden und wie groß sie sind. Diese Informationen sind nicht nur für die Einschätzung der Erkrankung, sondern auch für die Planung einer möglichen Operation wichtig.

Wie läuft eine Computertomographie ab?

Bei einer Computertomographie liegt der/die Patient:in auf einer Liege, die langsam in einen ringförmigen Scanner hineinfährt. Dieser Ring (Gantry) bewegt sich während der Untersuchung langsam um den/die Patient:in und erstellt zahlreiche Röntgenaufnahmen.
Damit die Bilder nicht verschwimmen, ist es wichtig, dass Patient:innen sich nicht bewegen. Während der Untersuchung müssen die Patient:innen daher auch gegebenenfalls, wenn eine Aufnahme erfolgt, die Luft kurzzeitig anhalten.

In manchen Fällen können Kontrastmittel verabreicht werden. Diese machen es für die untersuchenden Ärzt:innen einfacher, einzelne Gewebe voneinander zu unterscheiden.

Je nach dem, was untersucht und welches Gerät verwendet wird, beträgt die Dauer der Untersuchung zwischen wenigen Minuten bis etwa einer halben Stunde.

Was sollten Patient:innen beachten?

Während der CT sollten Patient:innen keine Kleidung mit Knöpfen, Druckknöpfen, Reißverschlüssen oder andere Metallgegenständen tragen und jeglichen Schmuck ablegen. Für Patient:innen mit Implantaten oder Schrittmacher mit Metall ist diese Untersuchung zwar ungefährlich, jedoch können die Metallgegenstände Röntgenstrahlen blockieren und das Bild stören.

Da es bei der Computertomographie zu einer Strahlenbelastung kommt, darf diese Untersuchung bei Schwangeren nur in dringenden Ausnahmefällen angewendet werden.

Krebspatientin bei einem CT-Scan

D

Bei einer Darmspiegelung oder auch Koloskopie wird ein Endoskop (flexibler dünner Schlauch mit einer Kamera) vom After aus durch End- und Dickdarm bis zum Übergang zum Dünndarm geschoben. Der Arzt oder die Ärztin bekommt so die Möglichkeit, in den Darm zu blicken.
Bei Bedarf kann bereits bei der Darmspiegelung eine Gewebeprobe (Biopsie) entnommen werden. In vielen Fällen ist diese wichtig für die Diagnose.

E

Bei einer Endoskopie wird das sogenannte Endoskop (ein flexibler dünner Schlauch mit einem Sehinstrument) in Körperöffnungen eingeführt, um einen Blick in Hohlräume und Organe des Körpers zu werfen. Man nennt diese Untersuchung in der Umgangssprache auch „Spiegelung“.

Bei Bedarf kann bereits bei der Endoskopie eine Gewebeprobe (Biopsie) entnommen werden. Diese ist in vielen Fällen wichtig für die Diagnose.

Ein Endoskop ist ein flexibler dünner Schlauch, der mit einer Lichtquelle versehen ist. Durch ein optisches System im Inneren des Schlauchs können Ärzt:innen damit bei einer Endoskopie einen Blick in Hohlräume und Organe des Körpers werfen.

Endoskop

Endoskopische Eingriffe können auch therapeutisch genutzt werden. Zudem können regelmäßige Endoskopien zur Kontrolle des Behandlungsverlaufs oder auch zur Vorsorge eingesetzt werden.

Eine endoskopische Therapie kann beispielsweise bei Atembeschwerden von Lungenkrebspatient:innen angewendet werden. Der flexible Schlauch des Endoskops ermöglicht außerdem, betroffene Hohlräume zu erreichen. So können Blutungen gestoppt, Gewebe entfernt, Stents gesetzt oder Flüssigkeiten abgesaugt werden.

Enzyme sind Eiweiße (Proteine), die biochemische Reaktionen im Organismus steuern und beschleunigen. Sie befinden sich in allen Körperzellen und steuern nahezu all unsere Körperfunktionen.

Die Epidermis oder Oberhaut ist die äußerste Schicht der Haut. Auch die Epidermis besteht wiederum aus mehreren Hautschichten:

  • Hornschicht: Schutzschicht aus abgestorbenen, verhornten Hautzellen
  • Stachelzellschicht: leitet die Verhornung der Zellen ein
  • Basalschicht: unterste Zellschicht der Epidermis, bildet neue Hautzellen für die Epidermis durch Zellteilung

Unter der Epidermis befinden sich das Bindegewebe der Oberhaut, die Lederhaut (Dermis oder Corium). Diese besteht aus Bindegewebefasern, in die unter anderem Schweiß- und Talgdrüsen, Muskeln, Nerven und Haarwurzeln eingelagert sind. In dieser Schicht befinden sich auch die Vater-Pacini-Körperchen, die zum Beispiel Druckveränderungen oder Vibrationen wahrnehmen.
Das Unterhautfettgewebe – oder kurz Unterhaut (Subcutis) genannt – liegt unter der Lederhaut und besteht aus Fettzellen, Arterien und Venen.


Eine beschriftete Darstellung der Hautstruktur zeigt Schichten wie Oberhaut, Lederhaut und Unterhaut sowie Merkmale wie Haarwurzeln, Schweißdrüsen, Nervenfasern und Blutgefäße.

G

Gutartige oder benigne Tumore sind Zellwucherungen, die nicht in benachbartes Gewebe eindringen und auch keine Tochtergeschwülste (Metastasen) bilden.

H

Bei einer histologischen (feingeweblichen) Untersuchung wird ein hauchfeiner Gewebeschnitt unter dem Mikroskop untersucht. Dadurch kann der Krebs in den meisten Fällen genau kategorisiert werden.

I

In-transit-Metastasen sind Tochtergeschwülste eines malignen Melanoms (Schwarzer Hautkrebs), die mehr als zwei Zentimeter vom Melanom entfernt sind, aber noch vor dem nächsten Lymphknoten liegen.
Informieren Sie sich hier über das maligne Melanom, mögliche Früherkennung und was Patient:innen nach der Diagnose erwarten kann: Hautkrebs

Bei einer Instillation wird ein flüssiges Arzneimittel in einen Körperhohlraum gebracht. 
Die Instillationstherapie wird vor allem bei der Behandlung von Blasenkrebs angewendet. Denn selbst bei einer Resektion (operative Entfernung) des Tumors kann das Risiko bestehen, dass nicht sichtbare Tumorzellen zurückbleiben. Aus diesen könnten wiederum neue Tumoren entstehen. Um dieses Rückfallrisiko zu verhindern, wird Blasenkrebs nach der Operation oft mit Medikamenten behandelt. Bei der Instillationstherapie werden diese direkt in die Blase gebracht.

Wie funktioniert die Instillationstherapie bei Blasenkrebs?
Die Arzneimittellösung wird über einen Blasenkatheter in die Blase gefüllt. Eine Narkose oder Betäubung ist dabei gewöhnlich nicht nötig. Patient:innen können nach der Behandlung meist ohne Begleitperson wieder nach Hause gehen. Mehr über die Behandlung von Blasenkrebs erfahren Sie hier

Eine Labormitarbeiterin mit blauen Einmalhandschuhen hält einen Infusionsschlauch. Im Bild ist in der Mitte die Tropfkammer zu sehen.

K

Das Knochenmark ist ein schwammartiges, stark durchblutetes Gewebe im Inneren vieler Knochen. Es ist zum Beispiel in Wirbelkörpern, Becken- und Oberschenkelknochen, Rippen, Brustbein, Schulterblatt und Schlüsselbein vorhanden.
Im Knochenmark befinden sich die Blutstammzellen, aus denen sich wiederum die roten und weißen Blutkörperchen sowie die Blutplättchen entwickeln. Bei Blutkrebs- oder bestimmten anderen Krebspatient:innen kann durch die Erkrankung oder eine besonders hoch dosierte Behandlung die Bildung von Blutzellen gestört werden. Viele dieser Patient:innen sind dann auf eine Blutstammzellspende angewiesen.
Diese kann in manchen Fällen aus dem Knochenmark gewonnen werden. Bei einer Knochenmarkspende entnehmen die Ärztinnen und Ärzte die Blutstammzellen aus dem Knochenmark des Beckenknochens. Dies geschieht unter Vollnarkose und deshalb ist dafür ein Krankenhausaufenthalt erforderlich.

Im Bild hält eine Hand mit Einmalhandschuhen ein Modell eines menschlichen Knochens und zeigt mit einem Metallstab auf die linke Darmbeinschaufel

Eine kurative Behandlung fasst alle Therapien zusammen, die die Erkrankung heilen sollen.

Wenn die Erkrankung jedoch bereits so weit fortgeschritten ist, dass heilende Therapieformen nicht mehr in Frage kommen, wird oft eine palliative Behandlung angewendet. Diese hat zum Ziel, die Beschwerden der Patient:innen zu mildern und die Lebensqualität weitestgehend zu erhalten.

L

Unter einem Larynxkarzinom versteht man einen bösartigen Tumor des Kehlkopfs (Larynx).
Kehlkopfkrebs gehört zu den sogenannten Kopf-Hals-Tumoren.

Leukozyten sind weiße Blutzellen. Sie sind die Wächterzellen des Immunsystems.

Leukozyten werden im Knochenmark und dem lymphatischen Gewebe gebildet. Danach bewegen sie sich über die Blutbahn durch den Körper oder wandern ins Gewebe.

Man unterscheidet verschiedene Arten von weißen Blutzellen:

  • Granulozyten sind die häufigsten weißen Blutzellen. Sie bilden die erste Abwehr gegen Bakterien, indem sie eine wichtige Rolle bei Entzündungen spielen oder Krankheitserreger bekämpfen.
  • Lymphozyten gehören zum erworbenen Immunsystem. Sie teilen sich auf in B-Lymphozyten (B-Zellen) und T-Lymphozyten (T-Zellen).

Monozyten sind sehr große Zellen, die sich zu sogenannten Makrophagen entwickeln können. Diese nehmen fremde oder kranke Zellen auf. Die Art von Zellen wird daher auch Fresszelle (Phagozyten) genannt.

Weiße und rote Blutzellen

Eine Lymphadenektomie bezeichnet die operative Entfernung von Lymphknoten. Sie kann Teil einer Operation sein, bei der neben dem tumortragenden Organ auch umliegende Lymphknoten entfernt werden (En-bloc Resektion). In welcher Körperregion Lymphknoten entnommen werden sowie das Ausmaß des Eingriffs, hängen von der Art und dem Stadium der Krebserkrankung ab.

Die Lymphadenektomie kann wichtige Informationen hinsichtlich Tumorstadium und Prognose liefern.

Das lymphatische System besteht aus Lymphknoten, Milz, Thymus und den Mandeln. Dieses Organnetzwerk ist einer der Eckpfeiler des Immunsystems.

Ein Lymphom (wörtlich: Lymphknotenschwellung; umgangssprachlich: Lymphdrüsenkrebs) ist in der Regel ein bösartiger Tumor des lymphatischen Systems. Dieses System ist kein einzelnes Organ, sondern über den ganzen Körper verteilt. Es besteht aus Lymphbahnen, die das Gewebswasser (sogenannte Lymphe) transportieren, und aus lymphatischen Organen. Bei malignen Lymphomen beginnen die Lymphozyten (= die Zellen des lymphatischen Systems) unkontrolliert zu wachsen und sich zu vermehren.

M

Diese Untersuchung wird auch Kernspintomographie genannt. Mit Hilfe eines Magnetfelds können dabei besonders genaue Bilder des Körperinneren erstellt werden.
Ein MRT wird oft dann angewendet, wenn die Computertomographie keine genauen Ergebnisse liefert. Das MRT ist auch wichtig, falls der Tumor sich auf Nervenstränge oder die Wirbelsäule ausbreitet.
Eine Kernspintomographie ist schmerzfrei und gilt als ungefährlich, da Patient:innen dabei zum Beispiel nicht durch Strahlen belastet werden. Da sie jedoch langsam in einen Tunnel hineingefahren werden, können manche Patient:innen diese Untersuchung als beklemmend empfinden.

Wegen des Magnetfeldes ist ein MRT bei Menschen mit Herzschrittmachern oder Metallimplantaten nur in bestimmten Fällen möglich.

Ein Krebspatient bei einem MRT mit zwei Ärzt:innen

Ein malignes Melanom ist bekannter unter dem Namen schwarzer Hautkrebs. Im Unterschied zum weißen Hautkrebs ist diese Krebsform gefährlicher, weil sich die Krebszellen über das Lymphsystem oder die Blutbahn im Körper ausbreiten können.
Lernen Sie hier mehr über das maligne Melanom und andere Arten von Hautkrebs.

Auf der menschlichen Haut ist ein malignes Melanom (schwarzer Hautkrebs) mit einer blauen Markierung eingekreist.

Metastasen sind Tochtergeschwülste bei Krebserkrankungen. Sie entstehen, indem sich einzelne Zellen von einem Tumor ablösen und neue Tumoren bilden.

Metastasen können nicht nur in unmittelbarer Umgebung des Primärtumors (des ersten Tumors) entstehen. Durch die Blutbahn und das Lymphsystem können die Tumorzellen in andere, weiter entfernte Organe gelangen. Man spricht dann von Fernmetastasen.

Monoklonale Antikörper werden im Labor mit Hilfe von B-Lymphozyten (bestimmte Immunzellen) gebildet und können jeweils nur eine einzige Struktur auf einem Antigen erkennen.
Antikörper spielen eine wichtige Rolle in der Immunabwehr. Bei manchen Krebsarten werden sie zur Bekämpfung von Tumorzellen eingesetzt. Monoklonale Antikörper werden genutzt, da sie gezielt typische Merkmale auf Tumorzellen erkennen können.
Wie das Immunsystem noch im Kampf gegen den Krebs genutzt werden kann, erfahren Sie in dem Artikel immunonkologische Therapie.

Morbus Hodgkin ist die veraltete Bezeichnung für das Hodgkin-Lymphom, ein bösartiger Tumor des lymphatischen Systems.

Ein muskelinvasiver Tumor ist eine Geschwulst, die bereits in die Muskelschicht eingewachsen ist.

N

Das Nierenbecken befindet sich in der Einbuchtung der Niere. Dort wird der Urin gesammelt, der das Filtersystem der Niere durchlaufen hat. Anschließend wird er vom Nierenbecken aus weiter durch den Harnleiter und schließlich zur Blase geleitet.

Hier kann das sogenannte Nierenbeckenkarzinom entstehen.

Nodi ist die lateinische Bezeichnung für Knoten (im Singular Nodus). 
Bei einigen Krebserkrankungen ist es besonders wichtig, auf Veränderungen der Lymphknoten (Nodi lymphaticus) zu achten. 

Die Abkürzung NSCLC steht für Non Small Cell Lung Cancer, also nicht-kleinzelliger Lungenkrebs.

O

Bei einer Resektion wird krankes Gewebe operativ entfernt. Diese Form der Operation kann bei vielen Krebsarten eingesetzt werden. Ob sie sinnvoll ist und wie viel Gewebe entnommen wird, kommt unter anderem auf die Art der Krebserkrankung an.
Dabei gibt es verschiedene Arten der Resektion, so z.B.:
En-bloc Resektion: Das tumortragende Organ wird mitsamt eventuell mitbefallenen Nachbarorganen oder Lymphknoten zusammen entfernt.
Radikale Resektion: Der Tumor wird mit dem ganzen Organ entfernt; in manchen Fällen auch Teile des umliegenden Gewebes.

Mehrere Personen mit Mund-/Nasenschutz, steriler Kleidung und sterilen Handschuhen stehen neben einer OP-Lampe am Operationstisch.

P

Bei der palliativen Behandlung geht es, anders als bei der kurativen Therapie, nicht darum, die Erkrankung zu heilen. Ziel der Palliativmedizin ist es stattdessen, die Beschwerden der Patient:innen zu lindern und eine möglichst hohe Lebensqualität aufrecht zu erhalten.

Die palliative Behandlung kommt zur Anwendung, wenn die Erkrankung bereits so weit fortgeschritten ist, dass andere Therapieformen nicht mehr in Frage kommen.

Patholog:innen sind Ärzt:innen, die Zellen oder Gewebe untersuchen.

Durch die sogenannte histologische Untersuchung können Patholog:innen zum Beispiel feststellen, ob und welche Art von Krebs vorliegt.

Das Pharynxkarzinom ist ein bösartiger Tumor im Rachenbereich und gehört zu der Gruppe der Kopf-Hals-Tumoren. In den meisten Fällen entwickelt sich diese Krebsart aus den Epithel-Zellen der Schleimhaut.
Mehr über verschiedene Arten der Kopf-Hals-Tumoren erfahren Sie hier.

Bei einer Pleurabiopsie wird eine Gewebeprobe aus dem Brustfell entnommen.

Diese Untersuchung wird vorgenommen, um bei Verdacht einer Erkrankung der Pleura das entsprechende Gewebe untersuchen zu können.

Ein Pleuraerguss ist eine Flüssigkeitsansammlung im sogenannten Pleuraspalt zwischen dem Rippenfell, das die Rippen umgibt, und dem Lungenfell, direkt auf der Lunge. Diese Flüssigkeitsansammlung wird meist durch Entzündungen oder Tumoren in diesem Bereich verursacht.

Da ein Pleuraerguss unter anderem zu Atemproblemen führen kann, wird er meist mit einer langen Nadel abgesaugt. Diesen Vorgang nennt man Pleurapunktion.

Der Aufbau des Thorax und der Lunge. Im Bild ist ein einseitiger Pleuraerguss zu sehen, zwischen Lungenfell und Brustfell.

Bei einer Pleurapunktion führt ein:e Ärzt:in eine spezielle Nadel in den Pleuraspalt, den Raum zwischen Rippenfell und Lungenfell, ein. Der/Die Patient:in ist bei einer Pleurapunktion örtlich betäubt.

Eine Pleurapunktion kann wichtige Informationen für eine Diagnose liefern oder einen therapeutischen Nutzen haben. Sie wird beispielsweise angewendet, um Flüssigkeitsansammlungen im Pleuraspalt (Pleuraerguss) zu entfernen. Durch diese Punktion kann unter anderem bei Luftnot vergleichsweise schnell geholfen werden.

Zur besseren Kontrolle wird bei der Pleurapunktion häufig auch eine Ultraschallsonde eingesetzt.

Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, kurz PAK, sind organische Verbindungen, die als krebsauslösend gelten. Sie entstehen bei der (unvollständigen) Verbrennung von organischen Materialien und sind unter anderem Bestandteil fossiler Brennstoffe wie Kohle oder Mineralöl.
PAK findet man unter anderem auch in bestimmten Kunststoffen, Lacken und Farben. Sie sind auch in hohen Mengen in Zigarettenrauch enthalten und können zum Beispiel Lungen-, Kehlkopf-, Haut-, Magen- oder Darmkrebs auslösen. Zudem können PAK beispielsweise auch beim Grillen, Braten oder Räuchern von Wurst und Fleisch entstehen.
Informieren Sie sich hier über die Entstehung und Behandlungsmöglichkeiten bei Krebs oder diesen Krebsarten:

Grillgut auf einem Grill weist neben braunen auch schwarze Stellen auf - sie können Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) enthalten.

Die Psychoonkologie ist ein Teilgebiet der Onkologie, welches sich mit der Krankheitsbewältigung auseinandersetzt. Betroffene sollen dabei unterstützt werden, die oft umfangreichen psychischen Auswirkungen einer Erkrankung zu verarbeiten. Psychoonkologen betreuen und beraten Patient:innen nach einer Krebsdiagnose, während der medizinischen Behandlung, bei der Rückkehr in das Arbeitsleben und in vielen weiteren Bereichen.

R

Die radikale Zystektomie ist die komplette Entfernung der Harnblase. Sie wird angewendet, wenn sich der Blasentumor über die Schleimhautschichten hinaus ausgebreitet hat.

Wie erfolgt die Operation?
Unter Vollnarkose wird die Bauchhöhle mit einem Schnitt geöffnet. Danach werden die Harnleiter durchtrennt, davon Gewebeproben entnommen und Lymphknoten in der Nähe der Harnblase entfernt.
Je nach dem, wie weit sich der Tumor ausgebreitet hat, können weitere Organe und Gewebe entnommen werden.
Bei Männern werden dann neben der Harnblase zusätzlich Prostata und Samenbläschen entnommen.
Bei Frauen entfernen die Ärztinnen und Ärzte in der Regel die Harnblase, die Gebärmutter, beide Eierstöcke und Eileiter sowie einen Teil der Scheidenwand.
Bei der Operation untersuchen die Ärztinnen und Ärzte auch, ob die Harnröhre vom Krebs befallen ist. Sollte dies der Fall sein, wird die Harnröhre entfernt und eine alternative Harnableitung geschaffen, zum Beispiel durch eine künstliche Harnableitung. Die verschiedenen Optionen müssen bereits vor der Operation besprochen werden.
Lernen Sie hier mehr über die Entstehung und Behandlung von Blasenkrebs.

Eine Radiochemotherapie ist eine Krebsbehandlung, bei der eine Chemotherapie mit einer Strahlentherapie gleichzeitig oder nacheinander kombiniert wird. Diese beiden Therapieformen ergänzen sich, weil Zellen, die durch eine Chemotherapie vorgeschädigt sind, für die Strahlen anfälliger sind.

Die Radiotherapie, auch Strahlentherapie genannt, ist eine Behandlungsform von Tumorzellen mit ionisierenden Strahlen. Diese Strahlen greifen den Kern der Zellen an und schädigen das Erbmaterial, die sogenannte Desoxyribonukleinsäure, soweit, dass die Zelle sich nicht mehr vermehren kann. Da Krebszellen in der Regel kein intaktes Reparatursystem besitzen, sterben sie durch die Bestrahlung ab. Die ionisierenden Strahlen werden mithilfe eines speziellen Geräts, wie einem Linearbeschleuniger, in die zu behandelnde Stelle des Körpers eingeführt. Um die benötigte Dosis genau zu berechnen und das gesunde Gewebe bei der Bestrahlung zu schützen, werden die Behandlungsfelder im Vorhinein genau geplant.

Eine Raumforderung ist eine ungewöhnliche Volumenzunahme einer Struktur im Körperinneren, deren Ursache unbekannt ist. Gründe für eine Raumforderung können beispielsweise gutartige oder bösartige Tumore oder Zysten sein.

Die Reed-Sternberg-Riesenzellen sind krankhaft veränderte B-Zellen, die kennzeichnend für das Hodgkin-Lymphom sind. Die Zellen entstehen durch den Zusammenschluss mehrerer „Hodgkin-Zellen“ und besitzen daher mehrere Zellkerne. Bei Patient:innen mit Hodgkin-Lymphomen sind Reed-Sternberg-Riesenzellen in befallenen Lymphknoten und Organen nachweisbar.

Unter der Rehabilitation versteht man Maßnahmen, die Betroffenen die Rückkehr in den Alltag nach einer Erkrankung erleichtern sollen. Neben den medizinischen Leistungen (physische Entlastung) beinhaltet die Rehabilitation das Ziel, die Einschränkungen im sozialen Leben möglichst gering zu halten (psychische Entlastung). Hierzu zählen beispielsweise Kuren und Physiotherapien, aber auch monetäre Übergangshilfen.

Bei einer Resektion wird krankes Gewebe operativ entfernt. Diese Form der Operation kann bei vielen Krebsarten eingesetzt werden. Ob sie sinnvoll ist und wie viel Gewebe entnommen wird, kommt unter anderem auf die Art der Krebserkrankung an.


Dabei gibt es verschiedene Arten der Resektion, so z.B.:

  • En-bloc Resektion: Das tumortragende Organ wird mitsamt eventuell mitbefallenen Nachbarorganen oder Lymphknoten zusammen entfernt.
  • Radikale Resektion: Der Tumor wird mit dem ganzen Organ entfernt; in manchen Fällen auch Teile des umliegenden Gewebes.
Mehrere Personen mit Mund-/Nasenschutz, steriler Kleidung und sterilen Handschuhen stehen neben einer OP-Lampe am Operationstisch.

Als Rezidiv bezeichnet man einen Rückfall einer Krankheit nach einer erfolgreichen Behandlung.
Um das Risiko dafür zu senken, erhalten Patient:innen oft eine adjuvante Therapie.

Das Robert Koch-Institut (RKI) ist beim Bundesgesundheitsministerium angesiedelt und beschäftigt sich mit der Überwachung und Vorbeugung von Krankheiten. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse, die im Institut erarbeitet werden, sind die Basis für gesundheitspolitische Entscheidungen. Dabei liegt ein großes Augenmerk auf der Untersuchung, der Verbreitung und der Bewertung von Krankheiten, die besonders gefährlich oder besonders häufig sind. Das RKI berät die zuständigen Bundesministerien sowie Ärztinnen und Ärzte und die breite Öffentlichkeit und ist eine Art Frühwarnsystem vor Gesundheitsgefahren und -risiken.
Im Zentrum für Krebsregisterdaten (ZfKD) des Robert Koch-Instituts werden jährlich neu aufgetretene Krebserkrankungen aus den Bundesländern zusammengetragen. Die Daten werden analysiert und dienen als Grundlage für Trends. Damit erhält die Forschung zuverlässige Daten zu Krebserkrankungen in Deutschland und die Öffentlichkeit umfassende Informationen.

S

Ein Sarkom ist ein bösartiger Tumor, der im Binde- und Stützgewebe entsteht. Je nachdem, wo der Tumor entsteht, erhält er eine Bezeichnung des Ursprungsortes; zum Beispiel „Osteosarkom“ im Knochen oder „Fibrosarkom“ im Bindegewebe.

Satellitenmetastasen sind Tochtergeschwülste bei Hautkrebs, die weniger als zwei Zentimeter vom Primärtumor entfernt sind.
Lernen Sie hier mehr über Hautkrebs

Die Abkürzung SCLC steht für Small Cell Lung Cancer und bedeutet kleinzelliger Lungenkrebs.

Als Screening bezeichnet man die Untersuchung, um Erkrankungen frühzeitig entdecken und behandeln zu können.

Was passiert bei einem Hautkrebsscreening?
Bei einem Hautkrebsscreening erkundigt sich der Arzt oder die Ärztin erstmal nach dem gesundheitlichen Zustand und den Vorerkrankungen des Patient:innen. Anschließend wird mit dem bloßen Auge oder manchmal mit einer Lupe die Haut des gesamten Körpers von der Kopfhaut bis zu den Zehen sehr genau untersucht. Dazu zählen auch die Mundschleimhäute, die Lippen, das Zahnfleisch sowie die äußeren Genitalien und der After.
Mehr zum Hautkrebsscreening und was Sie selbst für die Hautkrebsfrüherkennung tun können erfahren Sie hier.

Eine Bronchoskopie ist eine Spiegelung der Luftwege. Dabei werden die Bronchien mit einem Endoskop von innen untersucht. So kann der Arzt oder die Ärztin die Schleimhäute genau betrachten und Veränderungen, wie beispielsweise Tumoren, feststellen.
Dafür wird das Endoskop vorsichtig durch die Nase in die Bronchien geschoben. In manchen Fällen können bei der Bronchoskopie auch Sekret aus den Bronchien oder Gewebeproben (Biopsie) entnommen werden.
Diese Untersuchung wird meist ambulant mit örtlicher Betäubung durchgeführt. Unter besonderen Umständen kann es jedoch manchmal nötig sein, eine umfangreichere Untersuchung unter Vollnarkose durchzuführen.

Eine Spontanmutation ist eine Veränderung des Erbguts, die ohne Einwirkung von außen entsteht. Bei Krebserkrankungen können diese Veränderungen des Erbguts von einer Zelle nicht repariert werden.

Das Stadium einer Krebserkrankung beschreibt, wie weit der Krebs bereits fortgeschritten ist.

Ärztinnen und Ärzte nutzen für diese Einteilung z.B. das sogenannte TNM-System. Dieser Begriff leitet sich ab aus:

  • T = Tumorgröße
  • N = Noduli (Lympknoten)
  • M = Metastasen

Um das Krebsstadium zu bestimmen, muss also untersucht werden, wie groß der Tumor ist, ob der Krebs bereits Lymphknoten befallen hat und ob Metastasen vorliegen. Diese Einteilung nennt man Staging.

Die Stadien sind bei jeder Krebsart unterschiedlich.

Die Strahlentherapie – umgangssprachlich Bestrahlung genannt – heißt in der Fachsprache auch Radiotherapie. Dabei werden bestimmte Strahlen eingesetzt, die die Krebszellen direkt im Kern treffen und so außer Gefecht setzten sollen. Das Erbgut der Zellen wird durch die Strahlen so stark geschädigt, dass diese sich nicht mehr vermehren können.

Gesunde Zellen können diese Schäden durch ein Reparatursystem ganz oder nur teilweise wieder beheben. Dieses fehlt bei Krebszellen weitgehend. Die Folge: sie sterben ab.

Die Strahlen, die dafür genutzt werden, sind ähnlich wie die bei Röntgenuntersuchungen. Sie sind jedoch sehr viel stärker und können dadurch besser in tiefes Gewebe vordringen. Für Menschen ist diese Strahlung unsichtbar und schmerzlos.

Um möglichst wenig gesundes Gewebe zu belasten, muss die Behandlung genau geplant werden.

Krebspatient bei der Bestrahlung

Bei einer symptomatischen Therapie werden die Symptome, die durch eine Erkrankung entstehen, behandelt.

Leidet der/die Patient:in beispielsweise unter Lungenkrebs, können Begleiterkrankungen wie eine chronische Bronchitis durch Atemgymnastik, bestimmte Medikamente oder in manchen Fällen sogar Antibiotika behandelt werden.

T

T-Lymphozyten oder vereinfacht auch T-Zellen genannt, gehören zu den sogenannten Lymphozyten. Sie sind eine Untergruppe der weißen Blutzellen (Leukozyten) und spielen eine wichtige Rolle in unserem Immunsystem.

Erkennt eine T-Zelle eine fremde oder kranke Zelle im Körper, gibt sie über Botenstoffe Nachrichten an Fresszellen, B-Lymphozyten und weitere wichtige Zellen des Immunsystems, diese fremde oder kranke Zelle anzugreifen.

Damit T-Zellen nicht fälschlicherweise gesunde Zellen als gefährlich erkennen, besitzen sie auf ihrer Oberfläche auch eine Art Notbremse (Immun-Checkpoints). Gesunde Zellen können diese Bremse aktivieren und so verhindern, dass sie angegriffen werden.

Auch in der Krebsbehandlung können die körpereigenen T-Zellen des Immunsystems genutzt werden. Manche Krebszellen haben jedoch Strategien entwickelt, sich vor den T-Zellen zu verstecken oder sie zu blockieren.

Diese Art von Krebszellen kann unter Umständen mit einer immunonkologischen Therapie bekämpft werden. Dabei sollen die körpereigenen T-Zellen wieder in die Lage versetzt werden, Krebszellen zu erkennen und anzugreifen.

Eine T-Zelle erkennt eine Krebszelle anhand von Antigenen mit Hilfe von Rezeptoren (Andockstellen) als krankhaft veränderte Zellen und leitet die Abwehrreaktion ein.

Eine Thorakoskopie ist eine Form der Endoskopie zur Untersuchung der Pleurahöhle.

Bei dieser Untersuchung wird ein spezielles Endoskop, das Thorakoskop, durch eine kleine Öffnung am Brustkorb in den Brustraum eingeführt. Durch die Eröffnung der Pleurahöhle (der Spalt zwischen Lungenfell und Rippenfell) kommt es zu einem vorübergehenden Kollaps der Lunge. Das hat unter anderem den Vorteil, dass der/die Ärzt:in diesen Bereich so besser betrachten kann. Am Ende des Eingriffs erfolgt die Einlage eines Schlauchs (Drainage) in die Pleurahöhle, worüber die Luft abgesaugt wird. Dadurch entfaltet sich die Lunge wieder.

Dieses Vorgehen wird auch bei Operationen oder Biopsien genutzt. Eine Weiterentwicklung der Thorakoskopie ist die VATS (Video-assisted Thoracic Surgery, zu Deutsch: Videoassistierte thorakoskopische Operation). Bei dieser Operationstechnik wird nicht nur das Thorakoskop, sondern auch Operationsgeräte in den Brustraum eingeführt. Durch das Thorakoskop wird die OP auf einen Monitor übertragen und der Chirurg kann das entsprechende Gebiet als Live-Bild einsehen. Diese Operationstechnik ist minimalinvasiv.

Der/Die Patient:in befindet sich bei einer Thorakoskopie unter Narkose.

Die transurethale Resektion ist ein Verfahren, bei dem der Tumor durch die Harnröhre (transurethal) mit Hilfe eines Endoskops entfernt wird. Das entnommene Gewebe wird anschließend von einem Pathologen unter dem Mikroskop untersucht, um festzustellen, ob und welche Art von Tumorzellen vorhanden sind. Patient:innen erhalten vor diesem Verfahren eine Narkose.
Mehr zu Behandlungen bei Blasenkrebs erfahren Sie hier.

Tumorabsiedlungen sind Tochtergeschwülste oder Metastasen, die sich vom ursprünglichen Tumor in andere Organe oder Gewebe ausbreiten. Sie entstehen, wenn sich einzelne Zellen vom Primärtumor ablösen und über das Lymphsystem oder die Blutbahn im Körper verteilt werden.

Tyrosinkinaseinhibitoren sind künstlich hergestellte kleine Moleküle, die von der Krebszelle aufgenommen werden. Im Zellinneren blockieren sie wichtige Signalwege, die das Wachstum regulieren. So kann das Zellwachstum gestoppt werden und die Tumorzelle stirbt ab.

Tyrosinkinaseinhibitoren können zudem auch von den Blutgefäßen aufgenommen werden, die den Tumor umgeben. Auch hier können sie das Wachstum blockieren und schneiden die Krebszellen von ihrer Versorgung ab.

Diese Therapie zählt zu den sogenannten zielgerichteten Therapien.

U

Ein Ulcus (auch Ulkus) ist ein Defekt an der Haut oder Schleimhaut. Es entsteht im Unterschied zu einer Wunde nicht durch eine Verletzung, sondern durch Ansteckung, eine Gefäßerkrankung oder eine Störung im Immunsystem. Ulzera (plural von Ulkus) werden in verschiedenen Kategorien unterteilt. Ärztinnen und Ärzte unterscheiden sie nach dem Ort des Auftretens, nach der Beschaffenheit, nach der Art der Ausbreitung und Schädigung und nach der Bedeckung des Geschwürbodens. Die Behandlung ist abhängig von der Ursache und vom Ort des Auftretens.

Bei einer Ultraschalluntersuchung (Sonographie) fährt der/die Ärzt:in mit einer Ultraschallsonde über die Haut des/der Patient:in und kann so das Körperinnere untersuchen.
Die Organe werden auf dem Bildschirm des Ultraschallgeräts angezeigt. So kann der/die Ärzt:in auffällige Veränderungen feststellen.

Bei Krebspatient:innen kann die Ultraschalluntersuchung insbesondere für die Diagnose wichtig sein. Über diese Untersuchung können unter Umständen Metastasen in den Organen oder vergrößerte Lymphknoten festgestellt werden.

Die Ultraschalluntersuchung ist für Patient:innen vollkommen risiko- und schmerzfrei.

Krebspatient bei einer Ultraschalluntersuchung

Als Urothel wird die Schleimhaut bezeichnet, die die Harnwege auskleidet. Zu den Harnwegen zählen die Organe, über die der Urin aus den Nieren abtransportiert, zwischengespeichert und ausgeschieden wird, also das Nierenbecken, die Harnleiter, die Blase und die Harnröhre. 
Aus Zellen des Urothels können verschiedene Arten des Urothelkarzinoms entstehen.

In dieser Illustration sind Nieren, Harnblase und Harnröhre zu sehen. Es werden auch die einzelnen Schichten der Haut dargestellt, die die Harnwege auskleiden - wie etwa Muskelschichten, Fettschicht, Schleimhaut.

UV-Strahlung steht für ultraviolette Strahlen. Sie kommen im Sonnenlicht vor und können neben dem Sonnenbrand auch Hautkrebs hervorrufen.
Zwar können geringe Schäden wie Sonnenbrand in der Regel durch körpereigene Enzyme wieder repariert werden, häufige „Überdosierung“ mit UV-Strahlen können jedoch das Erbgut dauerhaft schädigen. Wenn diese geschädigten Zellen nicht absterben, kann es zu Hautkrebs kommen.
Auch die künstlichen UV-Strahlen im Solarium können der Erbsubstanz (DNA) schaden.
Mehr über Hautkrebs und wie Sie sich vor UV-Strahlen schützen können, erfahren sie hier.

Z

Die Zielgerichtete Therapie ist eine Art der medikamentösen Krebstherapie, die sich gezielt gegen Tumoreigenschaften richten, die das Wachstum der Krebszellen fördern. So hemmen sie das Tumorwachstum. Allerdings kann diese Therapieform nur eingesetzt werden, wenn der Tumor spezielle molekulare oder genetische Eigenschaften aufzeigt, weshalb sie nicht für jede Art von Tumoren wirksam ist. Wie die Chemotherapie greift die zielgerichtete Therapie auch gesunde Zellen an, weshalb auch hier Nebenwirkungen unter anderem auf der Haut oder am Herz entstehen können.

Zytostatika sind Medikamente, die das Erbmaterial von Zellen angreifen, die Zellteilung verhindern und so die Zellen abtöten. Zytostatika werden im Rahmen einer Chemotherapie verwendet, um das Wachstum der sich schnell vermehrenden Tumorzellen im gesamten Körper zu verhindern. Dabei werden allerdings auch gesunde Zellen angegriffen, weshalb Nebenwirkungen wie Haarausfall oder Schleimhautentzündungen auftreten können. 

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