Für Frauen. Gegen Krebs.
Inhaltsverzeichnis
1. Krebs bei Frauen
Etwa 233.000 Frauen wurden im Jahr 2018 mit Krebs diagnostiziert. Zu dieser Einschätzung kommt das Zentrum für Krebsregisterdaten (ZfKD) am Robert Koch-Institut (RKI). Die Neuerkrankungsraten sind dabei seit Jahren leicht rückläufig, z.B. da es heute bessere Diagnosemöglichkeiten gibt. Dennoch geht das RKI von einem Anstieg an Krebsneuerkrankungen zwischen 2015 und 2030 von rund 23 % aus. Dies liegt vor allem an der alternden Gesellschaft und damit verbundenem Risiko, an Krebs zu erkranken. Aber auch unser Lebensstil ist nicht als eine mögliche Ursache auszuschließen.
Mehr über die Entstehung, Vorsorge und Behandlung von Krebserkrankungen erfahren Sie hier.
Krebs bei Frauen wird oft mit Brustkrebs in Verbindung gebracht. Die vergleichsweise hohe mediale Aufmerksamkeit sowie Krankheitsfälle bekannter Personen tragen dazu bei. Doch erkranken Frauen tatsächlich so häufig an Brustkrebs?
Die Analyse des Robert Koch-Instituts bestätigt diesen Eindruck. Laut RKI betrug der Anteil von Brustkrebs im Jahr 2018 fast ein Drittel unter den Krebsneuerkrankungen bei Frauen. Damit zählt Brustkrebs zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen.
Hier sehen Sie die häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen:
Diese Tabelle zeigt den Prozentualen Anteil der häufigsten Tumorlokalisationen an allen Krebsneuerkrankungen 2018 in Deutschland. Die häufigste Krebsart bei Frauen war 2018 Brustkrebs mit 30,0 %.
Brustkrebs hebt sich mit deutlichem Abstand von anderen Krebserkrankungen bei Frauen ab. Nach Schätzungen des RKI erkrankten 71.375 Frauen im Jahr 2019 neu an Brustkrebs. So erkranken basierend auf den aktuellen Inzidenzraten etwa eine von acht Frauen im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs.
Auch Krebserkrankungen von Darm, Lunge und Gebärmutter oder in Form des malignen Melanoms der Haut (sogenannter Schwarzer Hautkrebs) gehörten 2018 zu den fünf häufigsten Krebsarten bei Frauen. Beispielsweise erkrankten in Deutschland nach Schätzungen des RKI etwa 22.000 Frauen an bösartigen Tumoren der inneren Geschlechtsorgane (Gebärmutterhals-, Gebärmutter- und Eierstockkrebs).
Das Risiko, an Krebs zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter. Daher ist eine regelmäßige Vorsorge wichtig. Denn für die meisten Tumorarten gilt in der Regel: Je früher ein Tumor erkannt wird, desto besser sind die Chancen der Behandlung.
Diese Abbildung zeigt, in welchem Alter Männer und Frauen an Krebs erkranken. Mit steigendem Alter steigt auch die Zahl der Erkrankungen.
Grafik modifiziert von MSD nach Robert Koch-Institut: Krebs in Deutschland für 2017-2018.
2. Vorsorge und Früherkennung bei Krebs
Viele Frauen stellen sich die Frage: Wie kann ich Krebs vermeiden? Leider gibt es bei aller Vorsicht keine absolute Sicherheit, nicht an Krebs zu erkranken. Jedoch konnten für einige Krebsarten bereits Risikofaktoren ermittelt werden.
- Lebensalter
- hormonelle Situation
- Lebensstil
- möglicherweise ererbte Risikogene
Sie möchten mehr über Brustkrebs erfahren? Hier haben wir wichtige Informationen zu diesem Thema für Sie zusammengefasst.
- zunehmendes Alter
- Übergewicht
- hormonelle Faktoren wie Kinderlosigkeit oder Unfruchtbarkeit
- genetische Faktoren spielen eine Rolle
- Hormonersatztherapie mit Östrogenen, besonders nach der Menopause
- Hormontherapie mit Östrogenen
- Übergewicht, Bewegungsmangel
- Stoffwechselstörungen wie beispielsweise Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
- höheres Alter
- bestimmte erbliche Veranlagerungen
- Antihormontherapie mit Tamoxifen (abhängig von der Einnahmedauer)
- schon vorhandene veränderte Zellen der Gebärmutterschleimhaut
- Infektionen mit humanem Papillomviren (hauptsächlich HPV-Typen 16 und 18)
- schon vorhandene Zellveränderungen oder Krebsvorstufen (Dysplasien/positiver PAP-Test)
- Rauchen
- Immunsupprimierte Patientinnen (HIV, Medikamente)
- Früher Beginn der sexuellen Aktivität (< 14. Lebensjahr)
- häufig wechselnde Geschlechtspartner
- genetische Faktoren
HPV-Impfung
Bestimmte Viren können das Entstehen von bestimmten Krebsarten begünstigen. Manche Krebsarten, wie beispielsweise der Gebärmutterhalskrebs, können fast immer auf die sogenannten humanen Papillomviren (HPV) zurückgeführt werden. So können in über 99 % der Fälle von Gebärmutterhalskrebs bestimmte HP-Viren nachgewiesen werden.
Durch eine Impfung kann gewissen HPV-bedingten Krebserkrankungen und deren Vorstufen vorgebeugt werden – besonders wenn sich die Frauen vor der Impfung noch nicht mit HP-Viren infiziert haben. So sollte die Impfung zwischen 9 und 14 Jahren durchgeführt, spätestens aber bis zum Alter von 17 Jahren (bis zum Tag vor dem 18. Geburtstag) nachgeholt werden. In Deutschland wird die HPV-Impfung seit 2007 für Mädchen und seit 2018 auch für Jungen empfohlen. Denn auch für Jungen und Männer besteht das Risiko einer HPV-Infektion.
Tatsächlich infiziert sich fast jeder Mensch im Lauf seines Lebens mit Humanen Papillomviren (HPV). Sie übertragen sich vor allem über intime Körperkontakte. Eine Infektion mit HPV verläuft in der Regel unbemerkt und heilt meist von selbst ab. Gelingt dies nicht und siedeln sich die Viren dauerhaft an, können sie Gewebeveränderungen hervorrufen. Manche Virustypen können harmlose Genitalwarzen verursachen, andere wiederum bösartige Gewebeveränderungen, aus denen sich bestimmte Krebsarten sowie deren Vorstufen am Gebärmutterhals, an Vagina, Vulva und Anus entwickeln können. Etwa 10 % der neuen HPV-Infektionen dauern länger als 12 bis 24 Monate an. Durchschnittlich kann sich dabei in etwa 3 bis 6 Jahren nach der Infektion eine höhergradige Krebsvorstufe des Gebärmutterhalses entwickeln. Aus diesem kann in bis zu 50 % der Fälle, bei fehlender Behandlung, innerhalb von 10 bis 30 Jahren ein Gebärmutterhalskrebs hervorgehen.
Sie möchten mehr über das HP-Virus erfahren? Hier haben wir wichtige Informationen zu dem Thema für Sie zusammengefasst.
Entschieden gegen Krebs
Weitere Informationen zur Vorbeugung bestimmter HPV-bedingter Erkrankungen finden Sie unter www.entschiedengegenkrebs.de.
Wussten Sie schon, dass…
Diese Untersuchung (PAP-Abstrich/-Test) ist bei Frauen zwischen 20 und 34 Jahren eine Kassenleistung. Seit ihrer Einführung liegen Trendanalysen vor, die zeigen, dass Gebärmutterhalskrebs in Deutschland seltener auftritt. Eine weitere Abnahme erwartet man durch die Impfung gegen bestimmte humane Papillomviren.
Seit 2020 können Frauen neben der jährlichen gynäkologischen Untersuchung alle drei Jahre einen Test auf humane Papillomviren (HPV) wahrnehmen. Dieser wird mit einem PAP-Abstrich kombiniert.
Eine Tastuntersuchung ist wichtig, weil sie bei Beschwerden oder Verdacht auf Brustkrebs zur Veranlassung weiterer Untersuchungen führen kann.
Frauen erkranken durchschnittlich im Alter von 64 Jahren an Brustkrebs. Daher ist eine genaue Untersuchung besonders wichtig. Die gesetzlichen Krankenkassen bieten Frauen zwischen 50 und 69 Jahren alle zwei Jahre eine qualitätsgesicherte Röntgenuntersuchung der Brust an (Mammographie-Screening-Programm). Frauen im Alter zwischen 40 und 49 Jahren sowie ab dem Alter von 70 Jahren können unter Berücksichtigung des individuellen Risikoprofils und des Gesundheitsstatus in ein Früherkennungsprogramm einbezogen werden.
3. Krebs bei Frauen behandeln
Die Überlebenschancen für Krebspatientinnen haben sich in Deutschland in den letzten Jahren erhöht. Verbesserungen wurden bei betroffenen Erwachsenen vor allem bei bösartigen Tumoren der Brustdrüse und des Darms erzielt.
In der Therapie einiger dieser Krebsarten spielt zum Beispiel auch die sogenannte immunonkologische Therapie eine größere Rolle. Dabei wird das Immunsystem wieder aktiviert, Krebszellen zu erkennen und zu bekämpfen. Wie das funktioniert, erfahren Sie in diesem Video:
4. Krebs-Therapien erleichtern
Viele Krebspatientinnen fürchten sich vor den Nebenwirkungen einer Chemotherapie, etwa Übelkeit und Erbrechen.
Ihr:e behandelnde:r Ärzt:in sollte hier generell immer der erste Ansprechpartner sein. Er oder sie weiß, ob bestimmte Medikamente (sog. Antiemetika) Ihnen helfen können. In einigen Fällen können Antiemetika Übelkeit und Erbrechen nach der Chemotherapie lindern oder vermeiden.
Ergänzend zur medikamentösen Krebstherapie gibt es Behandlungsmethoden, die darauf ausgerichtet sind, Körper und Geist zu entspannen und von der Behandlung abzulenken.
Was können Sie noch für sich tun?
- Für Ruhe und Entspannung sorgen.
- Entspannungsübungen und Atemtechniken üben, langsam Ein- und Ausatmen, wenn Ihnen übel wird.
- Im Voraus planen, was Sie gerne essen und vorkochen, sodass Sie während der Therapie nicht selbst kochen müssen.
- Nur essen, wenn sie Appetit haben und worauf Sie Lust haben.
- Wenn Sie keinen Appetit haben, versuchen Sie sich durch flüssige oder pulverförmige Nahrung bei Kräften zu halten.
- Achten Sie auf eine gesunde und ausgewogene Kost.
- Nach den Mahlzeiten ausruhen.
- Bonbons mit angenehmem, langanhaltendem Geschmack lutschen.
- Auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten, z. B. gefrorene Fruchtstückchen lutschen oder Pfefferminztee oder Melissentee versuchen.
- Langsam bewegen, spazieren gehen an der frischen Luft.
- Die Wohn- und Schlafräume gut lüften, um starke Gerüche zu vermeiden, ggf. dezentes Raumspray verwenden.
5. Weitere Informationen zum Thema Krebs
Therapieoptionen bei Krebserkrankungen
Bei vielen Krebserkrankungen gibt es heute mehrere Therapieoptionen. Hier stellen wir die wichtigsten vor, die für die Therapiewahl eine Rolle spielen können.
Beratung und Unterstützung bei einer Krebserkrankung
Podcast Café Krebs
Obwohl uns alle das Thema Krebs auf die eine oder andere Art berührt, wird es von einigen noch als Tabu wahrgenommen. Das wollen wir mit Café Krebs ändern. Wir wollen Raum schaffen zum Diskutieren, Lachen, Weinen und Grübeln und die Tür für Gespräche öffnen, um dem Krebs ein wenig seiner Macht zu nehmen.
Hilfe für Betroffene
Hilfe für Betroffene und Angehörige finden Sie bei Beratungsstellen des Krebsinformationsdienstes.
Podcast Immunonkologie
In unserer Podcast-Serie zur immunonkologischen Therapie spricht Moderator Phillip Goller mit dem Onkologe Dr. Friedrich Overkamp. In verständlichen Worten beantwortet er die wichtigsten Fragen zu dieser modernen Therapie, die bei verschiedenen Krebserkrankungen eine Behandlungsoption sein kann.
Helga hilft
Schnelle psychoonkologische Beratung finden Krebspatient:innen und ihre Angehörigen bei der von MSD geförderten Initiative Helga hilft.
Aktuelles rund um das Thema Krebs
Café Krebs Stories
In unserem Blog „Café Krebs Stories“ finden Sie regelmäßig neue Themen rund um Alltagsfragen, Emotionen und Hintergründe zum Leben mit Krebs.
Agenturfotos – Alle Fotos mit Model gestellt.
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